Partner Workout - zu zweit ist es einfach am schönsten

Mein Trainer plant, organisiert, berät, begleitet, instruiert, dokumentiert, protokolliert, reflektiert, informiert, klärt auf, zeigt vor, hilft, korrigiert, optimiert, entwickelt, motiviert, leitet an, führt… Und wenn ich noch mehr will?

Mehr geht nicht? Geht wohl!

Das höchste der Gefühle ist es, wenn der Trainer selbst mitmacht! In diesem Fall wechselt er flexibel zwischen zwei Rollen bzw. setzt einen anderen oder zusätzlichen Hut auf. Er ist nicht mehr länger nur Begleitperson, sondern wird zum Trainingspartner. Nachfolgendes Beispiel zeigt, wie dies aussehen könnte.

M. aus H. trainiert grundsätzlich gerne – aber einfach nicht gerne allein. Zweimal die Woche trifft er seinen Trainer. Einmal pro Woche leitet diesen ihn outdoor bei einem Ganzkörperkrafttraining auf einem nahe gelegenen Spielplatz an. Ganz schön streng diese Session! Doch Kraft ist nicht alles, hat M. über die Jahre gelernt. Bewegung, Bewegung, Bewegung macht die Basis. Täglich spazieren, Velo fahren oder schwimmen ohne ausser Atem zu kommen. Nur so nützt das Krafttraining langfristig tatsächlich etwas. Weil M. mit der täglichen Bewegung seinen Stoffwechsel auf Trab hält. Seine Muskeln und sein Kreislauf sind also gut versorgt. Aber wie steht’s um Herz und Lunge? Das Herz ist selbst ein Muskel und die Lunge wird von Muskeln bewegt. Kann man diese auch trainieren? Kann man, hat M. gelernt; mittels Cardiotraining, bei welchem man ab zu auch mal ausser Atem kommen darf. Aber genau darin liegt die Krux. Das ist anstrengend! Doch nicht ganz so anstrengend, wenn man zuzweit unterwegs ist. Nur ist unter M.’s Bekannten leider niemand so motiviert, dass er ihn freiwillig begleiten würde. So hat M. kurzerhand seinen Trainer gefragt, ob er mitmachen würde. Und dieser willigte natürlich ein! Denn sein Trainer trainiert und coacht aus Leidenschaft. Wenn er seine Kundschaft beim Training nicht nur von aussen, sondern gleich aktiv begleiten soll, dann tut er dies nach Möglichkeit ausserordentlich gerne.

M.’s Beispiel ist eines von vielen. In diesem Fall betrifft es ein wöchentliches Cardiotraining. Denn besonders das Cardiotraining ist dazu sehr geeignet. Es sind normalerweise nicht viele technische Instruktionen, Kontrollen oder Korrekturen nötig. Und zudem hat die Trainerin auch noch Zeit ihrer Kundin mit einem offenen Ohr zuzuhören, wenn diese etwas erzählen, fragen oder reflektieren möchte. Insbesondere Cardiotrainings lassen sich so ausgezeichnet auch mit Coachinginhalten verbinden.

Aber auch andere Trainingsformen erlauben es der Trainerin bei Bedarf bzw. auf Wunsch der Kundin aktiv mitzumachen: Athletiktraining beispielsweise erfordert ein sehr hohes Mass an maximaler Einsatzbereitschaft. Dies will oftmals zuerst gelernt sein. Die Trainerin ist sich diese mentale und emotionale Überwindung bereits gewöhnt. Sie kann es ihrem Kunden leicht vormachen, diesen mitziehen und antreiben. Der Kunde, sich keine Blösse geben wollend, zieht dann selbstverständlich mit. Oder das Team aus Trainerin und Kundin gestaltet das Krafttraining als gemeinsames Training unter gleichberechtigten Trainingspartnerinnen. Das System Gymbuddy. Dabei trainieren beide, beide spotten und unterstützen, beide pushen sich gegenseitig zu Höchstleistungen. Oder der Kunde braucht wieder mal eine Stretchinginstruktion, kommt sich aber etwas doof vor, wenn der Trainer währenddessen einfach nur still daneben steht und zuschaut, wie der Kunde am Boden «liegt». Eine gemeinsame Stretchingsession ist für den Trainee lehrreich, für den Trainer eine willkommene Abwechslung, und für beide eine Gelegenheit, die bisherige und künftige Zusammenarbeit zu reflektieren, zu erörtern und zu planen.

Nicht immer also ist Personal Training eine One-way-Zusammenarbeit. Wünscht es die Kundin, wird der Betreuungsgrad etwas freier interpretiert. Der Trainer wird zum Trainingspartner. Gegenseitiges Vertrauen, gegenseitiger Respekt und gegenseitige Loyalität werden dank einer noch tieferen gegenseitigen Verstehensebene noch mehr gestärkt. Die Zusammenarbeit festigt sich. Die Motivation beidseits steigt. Der Trainingserfolg potenziert sich.

Von |Veröffentlicht auf: Mai 12th, 2015|

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